Dieter Krämer – Sternensonde

Der Schattenkelch

Dieter Krämer – Sternensonde

Zusammenfassung:

London 2006
Nach Antediluvians Ende kehren Dilara und Calvin in das Haus in der Park Lane zurück, während die Vampire Londons um die Vorherrschaft kämpfen. Guardian will den Platz des Urvampirs einnehmen während Dilara weiterhin versucht mehr über Calvins Vergangenheit herauszufinden. Und nicht nur sie überprüft ihren Gefährten. Auch Calvins Vater, der einem geheimnisvollen Orden angehört, lässt seinen Sohn überwachen. Und auch der Polizist Mick, der ebenfalls ein Schattendasein führt, interessiert sich für die Machenschaften der Schattenwesen. Calvin Schicksal scheint ebenso kein Zufall zu sein und seine dunkle Vergangenheit reicht anscheinend weit über den Empfang des Kuss der Verdammnis hinaus. In einer Fernsehsendung wird eine Frau erwähnt, die Dilara verblüffend ähnlich sieht. Ihr Ziel ist es den Schattenkelch, der ewiges Leben verheißt, zu finden. Dies will Dilara mit Calvins Hilfe verhindern.

Immer wieder erinnert sich Dilara an das Jahr 1914. Dort scheint ein Zusammenhang mit den heutigen Ereignissen verborgen zu sein. Ihre damaligen Erlebnisse um die Entführung der Seherin Geneviève Zaeppfel führen sie und Calvin zurück nach Frankreich. Ihre abenteuerliche Suche - die durch das Lichtwesen Methalumina erschwert wird - endet in dem alten französischen Zigeunerwallfahrtsort Les-Saintes-Maries-de-la-Mer. Luna schwingt sich an die Spitze eines Kosmetikkonzerns um an Macht und Einfluss zu gewinnen. Doch das Ziel der scheinbar im Feuer vergangenen Mondgöttin Coyolxa, alias Luna, scheint nicht Dilara, sondern Calvin zu sein. Denn er birgt das Geheimnis um den Schattenkelch in sich selbst.

Kommentar:

Nach dem unerwarteten Ende des letzten Bandes werden nun die Karten neu gemischt. Antediluvian ist tot (?), Guardian buhlt um seinen Platz, Calvin offenbart neue Geheimnisse um seine Vergangenheit und der Polizist Mick ist immer noch eine große unbekannte Konstante im verwirrenden Spiel. Dilara wird indessen mit einer alten bekannten in neuer Gestalt konfrontiert. Luna alias Coyolxa kann momentan weder als Freund noch als Feind eingeordnet werden. Diesmal geht es um den Kelch der Kelche und die Rückblenden führen uns an den Beginn des ersten Weltkrieges.

Die Rückblicke sind sorgsam in der Erzählung positioniert. Die Gegenwart erhält ein enormes Tempo durch kurze Kapitel und ständige Schauplatzwechsel. Dies macht die Geschichte aber keineswegs unruhig, sondern trägt lediglich zur Kurzweiligkeit des Romans bei.

Die Passagen die 1914 spielen fangen die Stimmung der Vorkriegszeit und Vergangenheit wieder einmal hervorragend ein. Der Showdown mit den brennenden Luftschiffen lässt das Schicksal der Hindenburg vor meinem geistigen Auge erscheinen und zieht mich tief in eine ferne Historie.

Auch der zweite Band der von Alisha Bionda und Jörg Kleudgen in Kooperation verfasst wurde hält somit die hohe Qualität der Schattenchroniken aufrecht und fesselt durch seine ungeahnten Wendungen den Leser bis zum bitteren Ende.