Vera Schott - Media Mania

Kuss der Verdammnis

Vera Schott - Media Mania

Im Jahre 1601 erlebt Dilara ein einschneidendes Erlebnis. Schon immer wird sie von der Dunkelheit der Nacht angezogen und liebt nächtliche Spaziergänge. An diesem Abend jedoch hat sie das Gefühl, dass sie auf dem Weg zu ihrem geliebten Charles, den sie heiraten möchte, verfolgt wird. Sie beschleunigt ihre Schritte und erreicht dann auch den vereinbarten Treffpunkt. Alles scheint gut, doch plötzlich taucht ein mystischer Schatten hinter Charles auf und bringt ihn um.

Am nächsten Morgen wacht sie auf und weiß nicht, ob es ein Traum war oder nicht. Mit ihren Händen umklammert sie ein Buch, die Schattenchronik, in welcher ein Bild von ihr abgebildet ist. Doch was hat das zu bedeuten? Das Buch ist uralt, doch sie nicht, wie kommt das Bild in das Buch? Und wo kommt dieses Buch überhaupt her? Auf diese Fragen findet sie keine Antwort und dann stürmt auch schon die Polizei in ihr Haus und verhaftet sie. Sie wird des Mordes an Charles und der Hexerei beschuldigt und soll im Londoner Hyde Park an den Tyburn Gallows hingerichtet werden. Doch soll dies nicht in aller Öffentlichkeit geschehen, sondern nachts. In letzter Minute errettet sie der Ur-Vampir Antediluvian und macht sie mit dem Kuss der Verdammnis zu einer der seinen.

Vierhundert Jahre später, im Jahre 2005 drohen die Zweifel an ihrer Existenz überhand über Dilara zu gewinnen. Im Laufe der Zeit hat sich aus der früheren Verbundenheit zu Antediluvian ein gespaltenes Verhältnis voller Misstrauen entwickelt. Sie vermutet, dass er sich ihrer aus einem Grund erledigen will, der mit ihrer Abbildung in der Schattenchronik zu tun hat.

In dieser schweren Zeit voller Zweifel und Gefahren lernt sie ihren Wegbegleiter Calvin kennen, aber auch Roderick Herrington, zu dem sie eine alte Verbundenheit verspürt.

Das Buch "Kuss der Verdammnis" ist der zweite Teil der Serie "Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik". Jedoch ist es zu empfehlen, zuerst den ersten Teil der Serie zu lesen, um einen kleinen Einstieg in die Welt der dunklen Geschöpfe zu haben und die Vorgeschichte Dilaras durch Wolfgang Hohlbeins Geschichte in der Anthologie kennen zu lernen. Die schauerhaft guten Illustrationen sind ebenso wie im ersten Werk von Pat Hachfeld und das Cover von Mark Freier.

Das Cover lädt ein in das nächtliche London und verleit dem Düsteren einen Hauch Erotik. Der erste Eindruck täuscht nicht, Alisha Bionda schafft es, den Leser in die düsteren Katakomben unter London zu entführen, in denen die Dunkelheit herrscht und die Geschicke der Stadt zu lenken weiß. Dabei sind die Hauptfiguren der Geschichte sehr detailliert beschrieben, sodass man eine gute Vorstellung von Dilara und Calvin erhält. Man bekommt das Gefühl, dass man mit ihnen durch den Hyde Park und das nächtliche London geht und von der Dunkelheit angezogen wird. Dabei wirken die beiden nicht etwa wie in den typischen klischeehaften Büchern und Filmen wie das Böse schlechthin, sondern bekommen eine menschliche, auf gewisse Art und Weise sympathische Note.

Die Autorin geht auch nicht auf das typische Vampir-Klischee ein, welches wie Calvin so schön im Buch erwähnt mittlerweile "so ein ausgelutsches Thema" ist. Ganz im Gegenteil: Alisha Bionda geht von dem typischen Klischee, dass Vampire kein Spiegelbild hätten, kein Weihwasser vertrugen und dass sie verbrannten, wenn sie die Sonne sehen würden weg und beschreibt wie Dilara sich auch tagsüber ganz normal unter den Sterblichen von London bewegt.

Fazit:

Dieses Buch gehört zu den Werken, die man gar nicht mehr aus der Hand legen möchte, sobald man es einmal angefangen hat zu lesen. Wenn man es dann durchgelesen hat, kann man die weiteren Bände der Serie gar nicht mehr erwarten! Eine super Geschichte, ein toller Schreibstil und einige umwerfende Illustrationen!