Vera Schott - Media Mania

Der ewig dunkle Traum

Vera Schott - Media Mania

Wolfgang Hohlbein ist einer der bekanntesten Autoren aus dem Fantasy-Genre und hat mittlerweile sehr viele mehr oder weniger erfolgreiche Bücher verfasst. Nun ist dieses Jahr beim BLITZ-Verlag eine neue Serie mit dem Titel "Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik" erschienen, welche die Geschichte der Vampirin Dilara erzählt. "Der ewig dunkle Traum" ist der erste Teil dieser neuen Serie und wurde von Alisha Bionda und Michael Borlik herausgegeben.

In diesem Band befinden sich 16 Kurzgeschichten unterschiedlicher Autoren, die den Leser in eine Welt voller morbider Erzählungen über die dunklen Geschöpfe der Nacht entführen soll. Die einzelnen Geschichten stammen von Markus Heitz, Eddie M. Angerhuber, Mark Freier, Alisha Bionda, Armin Rößler, Frank H. Haubold, Dominik Irtenkauf, Javier Hurtado, Barbara Büchner, Marc-Alastor E.-E., Michael Borlik, Boris Koch, Linda Budinger, Christel Scheja, Markus K. Korb und eine Geschichte stammt sogar von dem Meister der Fantasy Wolfgang Hohlbein höchstpersönlich. Somit haben die beiden Herausgeber es geschafft, viele bekannte und unbekannte Autoren für diese neue Serie zu begeistern.

Man könnte nun auf jede einzelne Geschichte eingehen, doch dies würde für den Leser uninteressant werden und bei Kurzgeschichten auch einen Großteil der Spannung wegnehmen. Jeder Autor hat mit seinem eigenen Stil einen großen Beitrag zu dem Buch beigetragen. Dabei sind die meisten Geschichten mit einem offenen Ende, sodass man nichts sehnlicher erwartet, als die Fortsetzung der Geschichte. Beispielsweise habe ich bei der ersten Geschichte "Ein besonderer Geschmack" von Markus Heitz bereits dagesessen und am liebsten lauthals protestiert, warum so schnell das Ende der Geschichte gewählt wurde. Dabei würde man nur zu gerne erfahren, wie es mit den beiden draufgängerischen Vampiren weitergeht und ob sie ihre Rache vollenden können.

Obwohl sich alle Geschichten in einem Buch befinden, könnten die einzelnen Geschichten nicht unterschiedlicher sein. So schreiben einige Autoren in einer modernen Sprache, andere wiederum - besonders Marc-Alastor E.-E. - in einer alten Sprache, in welcher noch Begriffe wie "itzt" benutzt werden. Dieser Wandel von Geschichte zu Geschichte ist nicht immer sehr einfach, doch nach der dritten Geschichte ist man bereits gespannt, welche Erzählweise und Sprache bei der nächsten atemberaubenden Geschichte gewählt wurden.

Eine Art Highlight bildet die Titelgeschichte "Schattenchronik - der ewig dunkle Traum" von Wolfgang Hohlbein. In dieser Geschichte erzählt er die Vorgeschichte der Vampirin Dilara, welche in den folgenden Bänden der Schattenchronik die Hauptfigur darstellt. Dabei ist es besonders spannend geschrieben, da man mit Dilara mitfühlen kann, die nicht weiß, ob sie sich im Traum oder in der Wirklichkeit befindet.

Durch Illustrationen von Pat Hachfeld werden die Geschichten abgerundet und das Cover von Mark Freier erscheint einem wie das Portal in eine phantastische, jedoch auch morbide und gruselige Welt. Dieses Buch eignet sich jedoch nicht für Kinder unter 16 Jahren, da einige Geschichten einen dunklen, erotischen Hauch mit sich bringen.


Fazit:

Wenn man in einer Redaktion arbeitet und ständig Bücher liest, bekommt man irgendwann eine gewisse Routine in die Arbeit und man liest die Bücher, weil sie gelesen und rezensiert werden müssen. Dieses Buch hat es geschafft, mich aus dieser Routine zu reißen und zu faszinieren. Seit langem wurde ich mal wieder an ein Buch gefesselt und konnte es nicht beiseite legen, bis ich es fertig gelesen hatte. Dieses Fazit mag zwar nicht professionell sein, doch es zeigt meiner Meinung nach am besten, wie gut dieses Buch ist. Ich kann es wirklich jedem empfehlen, der ein Funken Phantasie besitzt und bereit ist, sich in die Welt der Vampire und dunklen Gestalten der Nacht entführen zu lassen!