Die Welt der Finsternis
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Die Welt der Finsternis von Alisha Bionda ist in der Edition Märchenmond des Ueberreuter-Verlages erschienen. Und wie auch bei den anderen mir bekannten Büchern dieser Art geht es auch hier um ein ungewöhnliches Erlebnis von Jugendlichen. Hier meine Meinung zur Welt der Finsternis
INHALT
Brendan ist ein etwas dicklicher Junge, der sehr oft zum Gespött seiner Schulkameraden wird. Er verzieht sich daher am Liebsten an seinen Computer in seinem Zimmer. Denn dort in seinen Spielen, da ist Brendan ein Held.
Eines Tages kauft er sich ein neues Spiel, das "Der Fürst der Finsternis" heißt. Und dieses Spiel ist mehr als verlockend. Denn mit diesem Spiel gelangt Brendan in eine andere Welt, in die Welt der Finsternis. Der Herrscher dort, der Fürst der Finsternis entführt oft Spielsüchtige Jugendliche oder andere Außenseiter in seine Welt. Und so gelangt auch Brendan in diese fremdartige Welt voller Zauberer und Magie.
Der dunkle Fürst, der auch gleichzeitig ein Zauberer ist, versucht Brandan dazu zu bringen, dass er sich ihm freiwillig anschließt. Als dieser sich jedoch weigert, wird er in ein Verließ geworfen. Mit Hilfe eines sprechenden Raben, der sich hinterher als verzauberter Junge entpuppt, gelingt Brandon die Flucht. Er ist der erste Junge aus der Menschenwelt, dem das gelungen ist. Auf seiner Flucht begegnet er vielen Wesen, die ihm versuchen zu helfen, weil er ihre letzte Hoffnung im Kampf gegen den bösartigen Fürsten der Finsternis sein soll. Unter anderem begleitet ihn auch Eloy, eine verzauberte Elfenkönigin auf seiner abenteuerlichen Reise.
Aber es gilt nicht nur, die fremden Wesen zu befreien. Denn nur, wenn es Brandon gelingt, den Magier und Herrscher zu besiegen, dann haben er und die anderen Jungen eine Möglichkeit, zurück in ihre Welt zu kehren.....
MEINUNG
Die Welt der Finsternis ist ein gut gemachter Roman für Kinder bzw. Jugendliche. Das merkt man auch gleich am Stil der Autorin. Trotzdem ist das Buch auch für mich interessant zu lesen gewesen. Sehr gut ist beispielsweise auch die Schilderung über Brandon bzw. die Probleme, die er in der Gesellschaft durch seine Dickheit hat. Zudem ist er noch sehr ängstlich und verliebt sich dann auch noch in eine hübsche, neue Mitschülerin. Das nutzt aber auch ein gut aussehender Klassenkamerad, der ebenfalls der Neuen imponieren möchte und macht Brandon in der Schule vor allen fertig. Und Brandon sagt sich zwar immer, dass er sich wehren will, nur macht er das dann doch nicht. In dieser Situation macht es ihm natürlich noch mehr Spaß, sich mit dem neuen unheimlichen Spiel zu beschäftigen. Denn Brandon ist nicht dumm und bemerkt direkt, dass es etwas Besonderes mit diesem neuen Computerspiel auf sich hat. Dass das Spiel nur eine Methode des Fürsten der Dunkelheit ist, sich Sklaven aus unserer Welt zu holen, davon ahnt unser Anti-Held natürlich nicht. Und so erliegt er der Verlockung der Versprechungen des Fürsten und landet in der fremden Welt, in der es zugeht, wie in einem Märchen.
Faszinierend finde ich auch, dass der Roman durchaus etwas hat, woraus man lernen kann. Denn durch die Konfrontation mit dem ihm auch ans Leben wollenden Magier wird Brandon hier im Laufe der Geschichte zu einem anderen Menschen. Etwas fragwürdig dabei finde ich zwar persönlich, dass der Junge hinterher schlank ist, aber alles ist nun mal nicht so realitätsnah, wie ich es gerne hätte. Aber auf der anderen Seite erlebt man mit, wie Brandon plötzlich lernt, für etwas einzustehen und auch für etwas zu kämpfen. Und er lernt im Laufe des Romans zudem, was wahre Freundschaft ist.
Das Buch ist in etwas größerer Schrift geschrieben als viele Erwachsenbücher, aber das ist oft bei Kinder - oder Jugendbüchern der Fall. Zwölf oder Vierzehnjährige werden hier keine Probleme mit haben, auch wenn das Buch 384 Seiten umfaßt. Es gibt aber keinerlei Zeichnungen oder Bilder in der Fürst der Finsternis.
Der Roman ist sehr spannend, wenn er auch auf das Niveau von Jugendlichen abgestimmt ist. Darin sehe ich allerdings nichts negatives, zudem das Buch ja auch für diese Zielgruppe geschrieben wurde. Nur sollte man das als erwachsener Leser eben auch vorher wissen, daher erwähne ich es hier explizit.
Die Autorin Alisha Bionda war mir selbst bis zu diesem Zeitpunkt unbekannt. Sie wurde in Düsseldorf geboren und lebt derzeit auf Mallorca. Bekannt geworden ist sie durch Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften. Zudem ist sie die Herausgeberin der Literaturzeitschrift Headline. Sehr gut gefällt mir ihr Motto: "Vernunft braucht manchmal eine Pause"