Nancy Leyda - www.gothicparadise.de

Calvin

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Mit dem sechsten Band aus Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik, bekommt nun der geheimnisvolle Calvin, den sich Dilara zum Gefährten erwählt hat, seinen eigenen Band gewidmet. Der schöne androgyne Vampir hat sich ohne Zweifel sicher schon in vielen Leserherzen ein festes Plätzchen erobert und so freut es umso mehr, endlich tiefere Einblicke in seine Vergangenheit zu erhalten.

Calvin ist nach den Abenteuern in Frankreich in seiner Heimatstadt Santa Barbara angekommen und macht sich sogleich auf den Weg zu seinem Vater. Das dieser ihn aber sofort für eigene Zwecke vereinnahmt und versucht, ihn aus der Verbindung mit Dilara zu reißen, damit hat Calvin wohl bei allem was er seinem Vater zutraut nicht gerechnet. Dilara macht sich daher auf den Weg zu ihrem Gefährten und es gelingt ihr behutsam Calvin aus den Fängen seines Vaters zu befreien.

Währenddessen studiert Guardian in London, in den unterirdischen Katakomben der St. Pauls Cathedral, die er zu seinem neuen Stammsitz auserkoren hat, Buch um Buch und Schriftstück um Schriftstück, bis er endlich die Geheimnisse um den Schattenkelch gelüftet hat. Einen Bund der Fünf braucht es um dessen Macht zu entfesseln, der die Vampire unantastbar macht und es wird immer klarer, wer diese Fünf sein werden.
Calvin kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu, denn nur ihm als dem Liebenden ist es möglich die verborgenen Schriftzeichen des Kelches zu entziffern.

Derweil ermitteln Mick und seine neue Partnerin Cassandra in der Londoner Unterwelt, denn die mysteriösen Mordserien mit ausgebluteten Leichen wollen einfach nicht abreißen. Dass sich Mick in diesem Zusammenhang, und um den vielen Fragen seines eigenen Daseins auf die Spur zu kommen, immer öfter auf gefährliche mentale Reisen ins Reich der Toten begibt, beobachtet nicht nur Cassandra mit Sorge.
Völlig unerwartet taucht zudem Dilaras Blutsschwester Delphine in London auf und bietet Dilara ihre Hilfe an. Doch seit Delphine sie vor Jahrzehnten hinterging, ist es Dilara unmöglich ihr wieder zu vertrauen und das zu recht wie sich zeigt.

Die Geschehnisse spitzen sich zum Ende dieses Bandes in immer rasanterem Tempo zu, das man das Buch dann eigentlich auch gar nicht mehr aus der Hand legen kann.

Vor allem auf den letzten 50 Seiten wird es atemraubend spannend, wenn sich die Prophezeiung um den Schattenkelch erfüllt, die von jedem der Fünf auserwählten ein großes Opfer abverlangt, und seine Macht entfesselt wird.
Nach jedem gelesenen Band aus dieser Chronik frage ich mich, ob es denn überhaupt noch spannender geht und jedes Mal gelingt es den Autoren im nächsten Band diese gespannte Erwartung vollends zu erfüllen. Ich bin ehrlich beeindruckt von dieser gelungenen Vampirchronik und von der schieren Vielfältigkeit des Erzählstoffes, von Historie bis Mythologie, der darin kunstvoll verarbeitet wird.